Die illegale Abholzung schreitet trotz Lockdown auch in den ukrainischen Waldkarpaten weiter voran. Gleichzeitig versuchen Oligarchen ihren Plan eines Mega-Skiresorts im unberührten Svydovets-Massiv zu realisieren. Dieses Gebiet gilt als Biodiversitäts-Hotspot und beheimatet einige der letzten Buchenurwälder Europas. Ein Team von ukrainischen Wissenschaftlern hat nun untersucht, welche Auswirkungen das Mega-Projekt auf die Umwelt hätte.
Unser lokaler Partner, Dr. Bohdan Prots vom Nationalmuseum für Naturgeschichte, koordiniert die Studie: «Wir haben 169 bedrohte Tier- und Pflanzenarten auf einer relativ kleinen Fläche in Svydovets entdeckt. Die Umsetzung dieses Projekts würde nicht nur die Wanderkorridore bedrohter Wildtiere wie Braunbär, Luchs und Wolf zerstören, sondern auch zur Abholzung von etwa 400 Hektaren Urwald führen»
Die wissenschaftlichen Fakten lassen keinen Zweifel offen, dass das Svydovets-Massiv vor einer Überbauung bewahrt werden muss. Die Promotoren des Mega-Projekts versuchen jedoch mit allen Mitteln, die Position von lokalen Aktivistinnen und Wissenschaftlern zu untergraben. Gegen den politischen Einfluss von Oligarchen lässt sich nur mit einem starken internationalen Netzwerk ankämpfen. Der Bruno Manser Fonds unterstützt diesen Kampf gegen die Zerstörung der letzten unberührten Wälder Europas.