Empowerment
Der Bruno Manser Fonds möchte die Indigenen befähigen für ihre Interessen einzustehen. Er hilft mit, die Indigenen über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten aufzuklären sowie ihr kulturelles Selbstbewusstsein zu stärken. Denn die Indigenen und insbesondere die Penan werden in der malaysischen Gesellschaft bis heute marginalisiert.
Marginalisierung der Indigenen
Sarawaks Indigene werden in der Gesellschaft in vielfältiger Weise diskriminiert. Zum einen haben sie oft nur limitierten Zugang zu staatlichen Dienstleistungen und infrastrukturellen Einrichtungen, zum anderen ist ihre indigene Lebensweise und Kultur durch die aggressive Ressourcenpolitik bedroht. Die so genannte Entwicklung der malaysischen Gesellschaft geht oft auf Kosten der Indigenen.Die Penan sind als traditionell nomadisches Volk stark von der Zerstörung der Regenwälder und dem damit einhergehenden Verlust ihrer Kultur betroffen.
Die Penan Frauen und Mädchen sind besonders exponiert. 2008 brachte der Bruno Manser Fonds erste Fälle von sexuellen Übergriffen an Penan Frauen und Mädchen durch Holzfäller ans Tageslicht und erzeugte grossen öffentlichen Druck. Trotz allem zeigt die Regierung von Sarawak keinerlei Interesse an einer Untersuchung der Vorfälle.
Befähigung der Penan
Zur Unterstützung und Stärkung der Penan hat der Bruno Manser Fonds das Community Empowerment Projekt initiiert, dessen Hauptziel die Förderung der Selbstbestimmung und Autonomie der Penan ist. Dieses Ziel sucht der Bruno Manser Fonds durch die Stärkung ihrer Identität, die Aufklärung über ihre Rechte und Aktionsmöglichkeiten zu erreichen. Die Handlungsfähigkeit der Penan soll erhöht werden und sie sollen selbstbewusst für ihre Anliegen und ihre Rechte gegenüber den Holzfirmen und Plantagenbesitzern so wie in der malaysischen Gesellschaft einstehen.
Alle Dörfer werden regelmässig besucht: Bei diesen Treffen können die Gemeinden von ihren Problemen berichten und sie erhalten Unterstützung und Anregungen. Zusätzlich schicken die verschiedenen Penan Regionen ihre Vertreterinnen und Vertreter, die so genannten Regionalkoordinatorinnen und –koordinatoren, an überregionale Treffen. Dort profitieren diese Koordinatorinnen und Koordinatoren von Schulungen im Bereich der Organisation und Vernetzung sowie Aufklärung über ihre elementaren Menschen-, Land- sowie Indigenenrechte.
Das Projekt des Baram Peace Park beruht auf ähnlichen Zielen und kann auch als Empowerment-Projekt verstanden werden.
Stärkung der indigenen
Gemeinden
Mit der Bedrohung des traditionellen Landes durch Staudämme hat die Zusammenarbeit der verschiedenen indigenen Gruppen an Wichtigkeit gewonnen. Penan, Kayan und Kenyah nehmen in der Baram-Region, welcher die Überflutung durch einen Staudamm droht, gemeinsam an Trainings und Informationsveranstaltungen teil. Durch die Aufklärung über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten werden die Indigenen in ihrem Kampf gegen den Staudamm und für ihr Land gestärkt. Die Indigenen sollen aktiv auf ihre Interessen aufmerksam machen können.