Skandalöser Missstand bei der Holzdeklaration: Schuld ist das Departement Parmelin mit seiner laschen Haltung

Kontrollen des Bundes zeigen: 50% der deklarationspflichtigen Schweizer Unternehmen haben 2021 kein einziges Holzprodukt korrekt deklariert – Trotz Anzeigen hat das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in zwölf Jahren noch keine einzige Busse ausgesprochen – Die Laissez-faire-Haltung im Departement Parmelin muss endlich aufhören

(BASEL/BERN) Immer weniger Schweizer Unternehmen deklarieren Holz und Holzprodukte korrekt: Im letzten Jahr waren es nur gerade 16 Prozent – eines von sechs Unternehmen. Die Hälfte von 108 kontrollierten Unternehmen hat kein einziges Holzprodukt korrekt deklariert. Dies geht aus den heute durch das WBF publizierten Zahlen des Bundes hervor.
 
Der Bruno Manser Fonds macht das Department Parmelin für diesen skandalösen Missstand verantwortlich. «Mit seiner laschen Bussenpraxis signalisiert das WBF den Unternehmen, dass sie sich ungestraft um die Holzdeklaration foutieren dürfen», sagte Johanna Michel vom Bruno Manser Fonds. «Trotz Anzeigen wurde in den letzten zwölf Jahren noch nie eine Busse verhängt.»
 
2020 reichte der Bruno Manser Fonds eine Anzeige gegen IKEA wegen verschiedenen Falschdeklarationen von Massivholzprodukten ein. Obwohl das WBF wiederholte Verstösse durch IKEA bestätigt sah, endete das Verwaltungsstrafverfahren ohne Busse - wegen angeblicher «Wiedergutmachung» durch den Möbelgiganten.
 
«Die Straffreiheit von IKEA war eine Einladung an die ganze Branche, dass sie sich nicht an die Holzdeklaration zu halten braucht», sagt Johanna Michel vom Bruno Manser Fonds. «Das Laissez-faire im Departement Parmelin muss endlich ein Ende haben.»
 
Die Umsetzung der Holzdeklarationspflicht durch das WBF ist derzeit Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung. Ein Bericht der Geschäftsprüfungskommission wird in den nächsten Wochen erwartet.
 

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