Der Bruno Manser Fonds kritisiert die in Basel ansässige Sophie und Karl Binding Stiftung für die Wahl eines bekannten Partners der Anwaltskanzlei Vischer zum Stiftungsratspräsidenten.
Wie «Die Republik» am Wochenende berichtete, wurde Rechtsanwalt Thomas Weibel vor kurzem als Nachfolger des ehemaligen Basler Finanzdirektors Ueli Vischer zum Stiftungsratspräsidenten gewählt.
Der international im Waldschutz und der Korruptionsbekämpfung tätige Bruno Manser Fonds schreibt: «Wer vom Verklagen von Umweltschützern profitiert, kann nicht eine Umweltstiftung präsidieren.»
Eva Spehn, Vizepräsidentin des Bruno Manser Fonds, sagte: «Diese Wahl gefährdet die Glaubwürdigkeit und Integrität einer der wichtigsten Schweizer Umwelt-Vergabestiftungen.»
Geschäftsleiter Lukas Straumann forderte die Binding-Stiftung dazu auf, auf ihren Entscheid zurückzukommen: «Thomas Weibel ist als Präsident der Sophie und Karl Binding Stiftung nicht tragbar und sollte im Interesse der Sache zurücktreten.»
Hintergrund des Konflikts ist ein seit sieben Jahren ausgetragener Rechtsstreit zwischen einer von der Kanzlei Vischer vertretenen malaysischen Potentatentochter und dem Bruno Manser Fonds.
An drei Verfahren gegen die Regenwaldschützer hat die Kanzlei Vischer unter Federführung von Rechtsanwalt Weibel geschätzte 1,5 Millionen Franken verdient. Zwei Verfahren endeten zu Gunsten des Bruno Manser Fonds, ein drittes Verfahren läuft weiter.
Die Sophie und Karl Binding Stiftung mit ihrem Kapital von 150 Millionen Franken ist in den Bereichen Umwelt, Kultur und Soziales tätig. Unter anderem vergibt sie jährlich den Binding Preis für Biodiversität.