IKEA: Keine Nachhaltigkeit ohne Transparenz

Möbelriese verweigert präzise Angaben zur Holzherkunft aus Hochrisikoländern

Mit einer grossangelegten Werbekampagne versucht sich IKEA dieser Tage als besonders nachhaltiges Unternehmen zu positionieren. Die Werbeversprechen stehen im Widerspruch zur Intransparenz des Möbelhauses in Bezug auf die Holzherkunft aus Hochrisikoländern.


IKEA weigert sich, präzise geographische Angaben zu den Holzkonzessionen und FSC-Zertifizierungen in Hochrisikoländern wie Rumänien und der Ukraine zu liefern, wo illegaler Holzschlag und Korruption an der Tagesordnung sind. Damit sind diese Angaben nicht nachprüfbar. Ebenso hält IKEA interne und externe Untersuchungen unter Verschluss, aus denen angeblich hervorgeht, dass kein illegales ukrainisches Holz in die IKEA-Lieferkette gelangt. Der Bruno Manser Fonds hatte diese Informationen von IKEA-Schweiz-Chefin Jessica Anderen vergeblich eingefordert.


„Wir verlangen von IKEA vollumfängliche Transparenz und überprüfbare Angaben zur Holzbeschaffung in Osteuropa“, sagte Jonas Schälle vom Bruno Manser Fonds. „Die gut belegten Vorwürfe zur Beteiligung von IKEA-Lieferanten an illegalem und nicht nachhaltigem Holzschlag können sonst nicht aus der Welt geschafft werden.“


Im September 2020 eröffnete das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) ein Verwaltungsstrafverfahren gegen IKEA. Der Bruno Manser Fonds hatte das Möbelhaus wegen systematischer Verstösse gegen die gesetzliche Holzdeklarationspflicht angezeigt. Das Verfahren des WBF ist weiterhin hängig.

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