EU-Abgeordnete setzen Zeichen gegen illegalen Holzschlag

EU-Parlamentarier fordern Ukraine zu umfassendem Schutz der Wälder und UmweltaktivistInnen auf

Die Ukraine beheimatet einige der letzten Urwälder Europas. Diese sind akut bedroht durch illegalen Holzschlag und der Verbandelung von Politik und Holzindustrie. Laut unabhängigen Schätzungen gehen 40% der ukrainischen Holzexporte in die EU auf illegalen Holzschlag zurück. Ein heute veröffentlichter Brief von 26 Mitgliedern des EU-Parlaments kritisiert den mangelhaften Umweltschutz der Ukraine scharf. Auslöser des Briefs ist ein geplantes Holzverarbeitungswerk des österreichischen Unternehmens Kronospan im Norden der Ukraine. Das Projekt wurde von den zuständigen Behörden trotz massiver Proteste der Zivilgesellschaft bewilligt. So kritisierte die Umweltorganisation Ecoclub, dass das geplante Werk gegen mehrere nationale Umweltschutzgesetze verstösst und unter anderem der Ausstoss von gesundheitsschädigenden Chemikalien drohe. Als Reaktion auf die öffentliche Kritik verklagte Kronospan die NGO Ecoclub wegen Persönlichkeitsverletzung.

Die EU-Abgeordneten fordern in ihrem Brief die ukrainische Regierung auf, die strukturellen Defizite der Umweltpolitik zu beheben. Zudem brauche es wirksame Massnahmen zum Schutz von Umweltorganisationen und AktivistInnen, die aufgrund ihres Engagements Opfer von rechtlichen und physischen Bedrohungen werden. Der Bruno Manser Fonds begrüsst das entschiedene Vorgehen der EU-Abgeordneten und setzt sich mit lokalen Partnerorganisationen für den Schutz der Waldkarpaten ein.


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