Der Reichtum der Wälder von Borneo
Der Oberlauf des Baram-Flusses im nördlichen Sarawak durchfliesst Waldgebiete voller Artenreichtum. Hier leben Gibbons, Nashornvögel, Malaienbären, Schuppentiere (Pangoline), Languren (eine Primatengruppe) und Nebelparder sowie weitere vom Aussterben bedrohte Tiere. Die Artenvielfalt, die im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung Baram Heritage Survey (siehe Seite 6) entdeckt wurde, überraschte selbst involvierte malaysische Wildtierforschende. Hier, im Kerngebiet der Penan und dem Hauptarbeitsgebiet des Bruno Manser Fonds, zeigt sich der ganze Reichtum Borneos.
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Baram Heritage Survey
Im Rahmen der Baram Heritage Survey (Studie zum Erbe des Barams) sammelten Penan und Kenyah 2020 und 2021 entlang definierter Routen Tierdaten und befragten die ansässigen Dorfgemeinschaften zu Jagd, Fischerei, Lebensunterhalt, Ernährung, Landrechten und Landmanagement. Obwohl das Baram-Flusseinzugsgebiet ein Hotspot der biologischen Vielfalt ist, ist dies die erste Erhebung dieser Art in der Region.
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Wie steht es um die Biodiversität?
Eva Spehn: Sehr schlecht – und das ist den meisten Menschen nicht bewusst. Ich würde sagen, es ist sogar noch eine grössere Krise als der Klimawandel, denn dieser wird durch die Ökosysteme abgemildert. Fast die Hälfte der anthropogenen CO2 Emission wird von Land und Ozean aufgenommen. Ohne Biodiversität und intakte Ökosysteme verstärkt sich der Klimawandel. Weltweit ist der Zustand katastrophal: 75% der Landfläche und 65% der Ozeanfläche sind vom Menschen schon verändert. Es gibt im Ozean sogar Flächen, die tot sind. Eine Million der acht Millionen Arten sind vom Aussterben bedroht.
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