(BASEL, SWITZERLAND) Der Bruno Manser Fonds fordert die Schweizer Behörden auf, alle Vermögenswerte des ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomoiski in der Schweiz einzufrieren. Ein neuer Report des Bruno Manser Fonds zeigt die Verbindungen des Oligarchen zu grossen umstrittenen Tourismusprojekten in den ukrainischen Regionen Iwano-Frankiwsk und Transkarpatien.
Laut dem Report "The Great Carpathian Land Grab", der heute von einer schweizerisch-ukrainischen NGO-Koalition vorgestellt wurde, unterhält Ihor Kolomoiski enge Beziehungen zu einer Reihe von Unternehmen und Einzelpersonen, die drei grosse Skistationen in ökologisch fragilen Gebieten der Regionen Svydovets, Bystrytsia und Turbat in den ukrainischen Karpaten planen. Die 2’800 Hektar umfassenden Projekte drohen eine einzigartige Berglandschaft, darunter auch Wälder von hohem Naturschutzwert, zu beeinträchtigen. Von den Projekten werden langfristig erhebliche negative Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt befürchtet
Kolomoiski und sein Geschäftspartner Hennadi Boholiubow sind die Eigentümer von Skorzonera LLC, einem der Hauptakteure bei den Resortplänen. Die Projekte werden auf intransparente Art entwickelt und profitieren vom ukrainischen Kriegsrecht, das die Beteiligung der Öffentlichkeit einschränkt und öffentliche Protestaktionen untersagt. Angesichts der mangelnden Transparenz und der kontroversen Vorgeschichte der beteiligten Personen und Institutionen besteht ein hohes Korruptionsrisiko bei den Genehmigungsverfahren für die neuen Skigebiete Svydovets, Bystrytsia und Turbat.
Die Geschäfte von Igor Kolomoiski stehen im Fokus von Ermittlungen der ukrainischen und schweizerischen Behörden. Im Februar 2020 eröffnete die Schweizer Bundesanwaltschaft eine Untersuchung gegen Kolomoiski und Boholiubow wegen Geldwäschereiverdachts.
Der Bericht findet sich unter folgendem Link .