Vorschulen für die Penan

Vorschulen für die Penan

Die Penan ergreifen mit den Vorschulen selbst die Initiative und vermitteln ihren Kindern ihr kulturelles Wissen, ihre Kultur sowie ihre Sprache und bereiten sie auf die ihnen fremde malaysische Primarschule vor. Dabei unterstützt sie der Bruno Manser Fonds mit dem Bau von Vorschulen, Unterrichtsmaterialien sowie der Finanzierung des Lehrpersonals.

Erschwerte Bildungsmöglichkeiten

An den Primarschulen unterrichten grösstenteils auswärtige Lehrerinnen und Lehrer, welche einer anderen Ethnie angehören und somit keine Kenntnisse über die Kultur oder Sprache der Penan besitzen. Somit lernen die Penan Kinder in den staatlichen Primarschulen nichts über ihre eigenen Wurzeln, sondern werden vielmehr aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert. Da die Kinder aufgrund der weiten Entfernung der Schulen oft nur in den Ferien zuhause sind, bleibt wenig Zeit für die Vermittlung des traditionellen Wissens an die jüngere Generation. Dies führt schrittweise zum Verlust der indigenen Kultur der Penan.

Bei der Einschulung sind die Penan Kinder mit einer ihnen fremden malaysischen Kultur konfrontiert, die andere Werte kennt. Hinzu kommt, dass sie die malaiische Sprache nicht sprechen. Dies führt dazu, dass die Penan Kinder von Beginn an überfordert sind und verinnerlichen, dass sie nur ungenügende Leistungen erbringen. Aus diesen soziokulturellen Gründen haben die Penan durchschnittlich schlechtere Noten und eine höhere Rate an Kindern, welche die Schule vorzeitig abbrechen.


Ziele der Vorschulen

Um ihren Kindern die eigene Kultur stärker mit auf den Weg zu geben und sie besser auf die Anforderungen der Primarschule vorzubereiten, haben die Penan zusammen mit dem Bruno Manser Fonds eine Vorschulen ins Leben gerufen, die von circa 15 Schülerinnen und Schülern pro jahr besucht wird. Die Schule verfolgt folgende drei Kernziele:


1. Bewahrung und Förderung des traditionellen Wissens der Penan

Die Penan Lehrerinnen und Lehrer vermitteln den Kindern wichtige Aspekte ihrer Kultur. Das Bewusstsein der Kinder für den Wert des Wissens und der Traditionen der Penan wird gefördert. So lernen die Kinder in ihrer Sprache Lesen und Schreiben. Die traditionellen Kenntnisse sollen von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Dies schafft bei den jüngeren Penan das Verständnis für die eigene Kultur und soll die Kinder vor dem Verlust ihrer Identität in einem Schulumfeld, das von der dominanten malaysischen Kultur geprägt ist, schützen.


2. Vorbereitung der Kinder auf die staatliche Primarschule

Um die Penan Kinder auf den Unterricht in den staatlichen Primarschulen vorzubereiten, werden sie durch erste Lernerfolge in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und in ihrem gewohnten Umfeld an die Schulregeln herangeführt. Hierfür ist besonders wichtig, dass die Kinder in einer Umgebung lernen, die ihre eigene Kultur respektiert.

Die Lehrerinnen und Lehrer vermitteln ihnen zudem Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben. Des Weiteren werden die Penan Kinder mit den Grundlagen der Mathematik sowie der malaiischen Sprache vertraut gemacht, um den Wechsel in die Primarschule zu erleichtern.


3. Individuelle Entwicklung der Kinder

Ein weiterer wichtiger Punkt besteht in der Förderung der persönlichen Entwicklung eines jeden Kindes. Durch Spiele und künstlerische Mittel wie Malen und Singen werden Sozialkompetenzen sowie Kreativität gefördert. Grundkenntnisse der Gesundheit und Hygiene werden ebenfalls vermittelt.


Weitere Informationen:

Tong Tana August 2013

Mission statement of the Penan preschools

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