Infrastrukturprojekte

Infrastrukturprojekte

Durch die starke und schnell fortschreitende Abholzung des Regenwaldes verändern sich die Lebensbedingungen der ursprünglich nomadisch lebenden Penan. Der Bruno Manser Fonds unterstützt die Penan bei der Anpassung an die neuen Lebensumstände mit Infrastrukturprojekten. In Zusammenarbeit mit den Penan werden Brücken für eine sichere und dauerhafte Überquerung der Flüsse gebaut und Wasserleitungen für sauberes Trinkwasser gelegt.

Veränderte Lebensweise

Der Lebensstil der Penan wird stark durch die voranschreitende Abholzung der uralten Primärwälder Sarawaks beeinflusst: Zum einen haben sie zunehmend weniger Platz für ihre nomadische Lebensweise und zum anderen sind die Flüsse in den noch vorhandenen Gebieten durch die abholzungsbedingte Erosion stark verschmutzt.

Dies führt dazu, dass das Urwaldvolk gezwungen ist, einen semi-nomadischen oder sogar sesshaften Lebensstil anzunehmen. Ein wichtiges Element dieses Übergangs ist ihre Mobilität. Das Vorhandensein von Strassen und die Motorisierung der Transportmittel erlaubt den Penan, viel häufiger und schneller zu reisen und somit mobiler zu sein. Aufgrund der erhöhten Erreichbarkeit spielen die regionalen und städtischen Zentren Sarawaks aus arbeitstechnischen, medizinischen und schulischen Gründen nunmehr eine wichtige Rolle für die Penan.

Um jedoch zu diesen Strassen zu gelangen, müssen die Penan bis zu 60m breite Flüsse zu Fuss oder mit Booten überqueren. Bei normaler Witterung ist ihnen dies noch möglich, jedoch schwellen bei Hochwasser die grossen Flüsse zu unüberwindbaren, reissenden Strömen an und schränken somit die Mobilität der Penan stark ein. In Zukunft treten solche extremen Situationen häufiger auf, da es zunehmend zu stärkeren und unregelmässigeren Regenfällen kommen wird. Diese Klimaveränderung stellt eine indirekte Folge der massiven Abholzung des Regenwaldes dar.


Fussgängerhängebrücke

Der Bau von Fussgängerhängebrücken stellt eine konsequente und langfristige Anpassung an diese neuen Lebens- sowie Umweltbedingungen dar. Bei der Konstruktion einer solchen Brücke wird berücksichtigt, dass sie lange erhalten bleibt und auch den extremen Wetterbedingungen trotzen kann. Somit ermöglicht sie auf zuverlässige Weise eine konstante und regelmässige Mobilität, wie es für den Schulbesuch, die Ausbildung sowie die Erwerbsarbeit, aber auch das Wahrnehmen von politischer Verantwortung gebraucht wird.

Ausserdem bewirkt eine Fussgängerhängebrücke die Stärkung des Selbstvertrauens und des Zusammenhalts der Gemeindemitglieder. So sind die Penan nebst der infrastrukturellen Verbesserung sehr stolz darauf, sie das Projekt initiiert haben und mit Unterstützung des Bruno Manser Fonds verwirklichen konnten.

Der Bruno Manser Fonds konnte bereits den Bau von vier Fussgängerhängebrücken realisieren und wird damit fortfahren, die Penan in der Anpassung ihrer neuen Lebensumstände zu unterstützen.


Trinkwasserleitungen und Bau von sanitären Anlagen

Die Penan gebrauchen traditionell das Wasser aus dem nächstgelegenen Fluss als Trinkwasser, welches jedoch als Folge der Verschmutzung der Flüsse durch den Holzabbau ungeniessbar geworden ist. Die Regierung hilft den abgelegenen Penan-Dörfern kaum bei der Erstellung der Wasserversorgung, wodurch die Penan-Gemeinden bei deren Realisierung auf sich allein gestellt sind. Das Fehlen einer adäquaten Abfallentsorgung sowie Abführung von Abwässern führt zu problematischen hygienischen Verhältnissen. So leiden die ehemaligen Urwald-Nomadinnen und Nomaden seit einigen Jahren vermehrt unter Infektionskrankheiten.

Mit gezielten Infrastrukturprojekten zur Verbesserung der sanitären Situation und der Trinkwasserversorgung in den Dörfern versucht der Bruno Manser Fonds diesen Problemen zu begegnen.

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